employees development system (EDS)Ein Projekt im Rahmen des Diplomkurses für Einkaufsmanager am Wirtschaftsförderungsinstitut Linz, 2002
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Thema:
Führungsstile und -strukturen Referent:
Christian Hohenegger - Überarbeitung: K. Duringer Führungsstile:
Unter Führungsstil
versteht man die Form der Personalführung, die von den Führungskräften ausgeübt
wird, um ein bestimmtes, auf das Unternehmensziel gerichtetes, Arbeitsverhalten
der allen Mitarbeitern zu erreichen. Der Führungsstil ist abhängig von der
Aufbauorganisation. Zwischen dem Führungsstil und der Führungsstruktur besteht
eine Wechselwirkung. Arten der Führungsstile:
autoritärer Führungsstil:
Der
Vorgesetzte entscheidet und ordnet an. Die Untergebenen führen aus ohne etwas
zu hinterfragen (zB: Bundesheer). Zudem haben die Untergebenen einen hohen
Respekt vor dem Vorgesetzten. Von der Unternehmerseite her gesehen ist er ein
sehr bequemer Führungsstil, nicht weil der Vorgesetzte weniger Arbeit hat,
sondern weil es dem Vorgesetzten erspart bleibt, bei Diskussionen auf Argumente
der Mitarbeiter einzugehen. patriarchalischer Führungsstil:
Der
Vorgesetzte entscheidet und ist bemüht, die Untergebenen von seinen
Entscheidungen zu überzeugen, bevor er sie anordnet. Die Untergebenen können Rückfragen
stellen - doch an der Entscheidung wird sich nichts mehr wesentlich ändern. beratender Führungsstil:
Hier
entscheidet der Vorgesetzte, er gestattet jedoch Fragen der Mitarbeiter zu
seinen Entscheidungen, um durch die Beantwortung der Fragen deren Akzeptierung
zu erreichen. kooperativer Führungsstil:
Beim
kooperativen Führungsstil informiert der Vorgesetzte seine Untergebenen über
seine beabsichtigten Entscheidungen. Die Untergebenen haben die Möglichkeit,
ihre Meinung zu äußern, bevor der Vorgesetzte die endgültige Entscheidung
trifft. partizipativer Führungsstil:
Hier
entwickelt die Gruppe Vorschläge. Aus der Zahl der gemeinsam gefunden und
akzeptierten Problemlösungen entscheidet sich der Vorgesetzte für die von ihm
favorisierte Lösung. demokratischer Führungsstil:
Die Gruppe
entscheidet, nachdem der Vorgesetzte zuvor das Problem aufgezeigt und die
Grenzen des Entscheidungsspielraumes festgelegt hat. Der Vorgesetzte fungiert
als Koordinator nach innen und nach außen. Welcher Führungsstil wird am häufigsten
angewendet?
Die Frage
welcher Führungsstil in einem Unternehmen angewendet wird, ist sicherlich nicht
genau festzulegen. Die beiden extremsten Führungsstile (autoritäre und
demokratischer) wird es selten geben. Im Alltag werden eher die Mischformen am häufigsten
vorkommen, da somit einerseits ein gutes Betriebsklima hergestellt wird und
anderseits der Chef den nötigen Respekt erhält. Weiters hängt
der Führungsstil sicherlich vom jeweiligen Chef und von der Qualifikation der
Mitarbeiter (älterer Chef eher
autoritärer Führungsstil; in einer Produktion eher autoritärer Führungsstil,
hingegen in einer Controllingabteilung, in der die meisten Mitarbeiter
Akademiker sind, wird eher eine kooperativer Führungsstil geeignet sein). Im Rahmen
des Lean - Managements wird versucht, möglichst wenige Führungsebenen in der
Firmenstruktur zu haben, sodaß die Entscheidungen durch die Mitarbeiter gefällt
werden (dadurch wird sich eher ein kooperativer Führungsstil mehr eignen). Im Sinne
eines guten Betriebsklimas sollte man grundsätzlich keine einsamen Entschlüsse
von oben machen. Es sollte auf den Rat und die Vorstellungen der Mitarbeiter Rücksicht
genommen werden. In jedem
Fall wird ein Unternehmen nur erfolgreich sein, wenn es von einer starken
Unternehmensspitze gelenkt wird, die es versteht, mit allen Mitarbeitern ein
brauchbares Einvernehmen und ein zielentsprechendes Zusammenwirken herzustellen. Führungsstrukturen:
Wenn man
bestehende Führungsstrukturen analysiert, so stößt man des öfteren auf
folgende Einflußfaktoren: historische
Entwicklung: Häufig
ist die historische Entwicklung hauptschuldig an der unzweckmäßigen Führungs-struktur.
Die Struktur entwickelte sich im Laufe der Zeit und wurde selten komplett neu überdacht.
Einmal gewählte Leitungskonzepte werden nicht den ständigen Anforderungen
angepaßt. Als historisch gewachsen gelten auch jene Führungsstrukturen, die
durch Fusionen enstanden sind. Größe
des Unternehmens: Die
Unternehmensgröße wirkt sich meist durch viele Ebenen der Führungsstruktur
aus. Branchenzugehörigkeit: Diese
hinterläßt bei den Führungsstrukturen deutliche Spuren (z.B.: Bei Banken wird
die große Verantwortung auf einen Direktor verteilt; bei Industrieunternehmen
wird die Verantwortung eher auf die Märkte/Produkte verteilt). Eigentumsverhältnisse: Die
Eigentumsverhältnisse bestimmen bei den meisten kleineren und mittleren
Unternehmen die Machtverhältnisse (z.B.: Ein - Mann - Betrieb). Rechtsform: Die
Rechtsform stellt Anforderungen an die formale Leitungsstruktur und zwingt die
Unternehmen Institutionen zu bilden, welche im Handelsregister eingetragen
werden. Organisations-
und Führungsprinzipien: Oftmals
wird bei der Führungsstruktur keine Rücksicht auf Organisations- und Führungsprinzipen,
wie z.B.: Kontrollspann, Arbeitsteilung, Delegationsgrad,... genommen. Strukturen der Geschäftsleitung:
Die
Struktur der Geschäftsleitung ist deshalb sehr wichtig, da die Geschäftsleitung
das eigentliche Machtzentrum des Unternehmen darstellt. Mögliche
Arten der Strukturierung: Bei der
Ein - Mann - Führung übernimmt ein Einzelner tatsächlich sämtliche Führungsaufgaben.
Er kann dies alleine tun, oder diverse Stabsstellen zur Unterstützung haben. Bei
Gremiumsführungen teilen sich verschiedene Manager die Führungsaufgabe, wobei ein
Mitglied dem Gremium als Präsident oder Direktor vorsteht und somit über
einzelne Sonderrechte verfügt. ein
Mitglied die „Primus inter pares“ - Rolle übernimmt, womit er unter
Gleichberechtigten für die Koordination des Teams sorgt Zwischen
der Führungsstruktur und dem Führungsstil besteht immer eine Wechselwirkung.
Dies bedeutet allerdings nicht, daß in jedem Fall Ein - Mann - Führungen
autoritär und Gremiumsführungen kooperativ sein müssen. Führungsgremien
erfordern nur innerhalb des Leitungssystems ein kooperativer Verhalten, nach
unten ist ein anders Verhalten durchaus möglich. Ein - Mann - Führungssystem:
Vorteile: - klare Führungsstruktur
- hohe
Flexibilität -
eindeutige Unterstellungsverhältnisse - klare
Zuständigkeit in bezug auf die Vertretung des Unternehmens nach außen Nachteile: - große
Abhängigkeit des Erfolges des Gesamtunternehmens von einer einzelnen Person -
Fachliche Schwächen werden nicht ausgeglichen - man benötigt
starke Führungspersönlichkeiten -
erhebliches Risiko in bezug auf die Kontinuität der Unternehmensführung
(Nachfolger?) Anwendung: -
Kleinunternehmen - mittlere
Unternehmen, bei denen die funktionalen Bereiche vom Geschäftsleiter überwacht
und koordiniert werden - größere
Unternehmen, die zur Lenkung der Filialen, Sparten einen Generaldirektor
einsetzen -
Konzerngesellschaften mit einer starken Persönlichkeit als Präsident, der im Führungsgremium
dominiert Gremiumsführungen:
Vorteile: - man ist
nicht von einer einzelnen Person abhängig (höhere Kontinuität) -
Entscheidungen werden gemeinsam gefunden (Vermeidung von Fehlentscheidungen) -
ausgewogenere Entscheidungen, da das Spezialwissen mehrerer Personen genützt
wird Nachteile: - Schwerfälligkeit
bei der Entscheidungsfindung (da mehrere zufrieden sein müssen) - wichtige
und dringende Aufgaben werden oft zu spät ausgeführt, da das Gremium nicht
jederzeit zusammentreten kann - Ein
Gremium kann planen, beraten und entscheiden, jedoch nicht führen. Anordnungen
und Entscheidungen müssen immer von einzelnen Mitgliedern ausgeführt und überwacht
werden. Bei einer
Gremiumsführung ist es weiters notwendig klare Regelungen zur
Entscheidungsfindung innerhalb des Gremiums und eindeutige Zuordnungen von
Aufgaben festzulegen. Kontrollfragen:
1. Erkläre
einige Führungsstile (Unterschiede) 2. Nenne
Einflußfaktoren auf die Führungsstruktur
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